Peter Vogel: Blauer Turm, 2004, 58 cm hochPeter Vogel





Ausstellungsinformation 2004


"In Bewegung", interaktive Licht- und Klangobjekte
15.05. - 30.07.2004


Unter dem Titel "In Bewegung" stellt die Galerie neue Arbeiten von Peter Vogel vor. Dabei liegt ein besonderer Schwerpunkt auf Objekten, die selbst in Bewegung geraten, wenn der Betrachter sich ihnen nähert. "Luftquirle" und "Schwimmflieger" aktivieren neben Klangobjekten die Kommunikation zwischen Kunstwerk und Betrachter, die für den Künstler immer im Mittelpunkt steht. Interaktion heißt das Zauberwort, mit dem Peter Vogel elektronische Bauteile, Widerstände, Sensoren, Transistoren, Lautsprecher und Metallstäbe zum Leben erweckt. Technisch notwendige Elemente sind ästhetisch in Skulpturen und Wandreliefs integriert. Doch ihr wahres Geheimnis erschließt sich allerdings erst dann, wenn man das Zwiegespräch mit ihnen sucht, den Verlockungen der allmählich erwachenden "Freude am Spiel" nachgeht und durch Bewegung, durch die permanente Verlagerung des eigenen Standortes selbst Klänge, Geräusche und Lichteffekte auslöst.

Peter Vogel erklärt diese Erfahrungsdimension mit eigenen Worten:

"Die "kybernetischen Objekte" sind elektronische Reliefs oder Skulpturen, die fähig sind, mit Schall, Licht oder Bewegung auf die Umwelt zu reagieren. Man könnte sie auch "Spielobjekte" nennen, denn spielerisch werden die Strukturen, die klanglichen oder kinetischen Reaktionen, zum Leben erweckt. Den Kontrast zur Außenwelt stellen diese Objekte her mittels Sensoren, die auf Licht oder Schall (Photozellen, Mikrophon) ansprechen. Alle Stimuli werden elektronisch zu "Reaktionen" verarbeitet, die für das betreffende Objekt und die Art der Aktion des Betrachters charakteristisch ist.
Aufgrund dieser Reaktionen entwickelt sich zwischen Betrachter und Objekt ein Wechselspiel. Der Betrachter wirft gestikulierend Schatten auf die Sensoren, das Objekt antwortet im engen Rahmen seiner Möglichkeiten darauf. Trotz beschränktem Vokabular entwickeln sich interessante "Zwiegespräche" mit unerwarteten Wendungen und Emotionen. Dem Spieltrieb des homo ludens, dem Auslöser für physische Teilnahme am Reaktionsablauf, folgen explorative Aktionen, Entwicklungen von Strategien, Selbstbeobachtung und auch Reflexion über das eigene Verhalten.
Bewegung ist notwendig, um Reaktionen auszulösen. Begegnungen sind Ausdruck der Psyche, die Gestikulation, mag sie auch noch so zurückhaltend sein, ist ein Ausdruck seiner selbst und findet eine Widerspiegelung in der Reaktion des Objektes. Hierin liegt der ästhetische Reiz dieser Objekte - wohl auch in ihrer optischen Erscheinungsform - nämlich in dem, was sich an Empfindungen beim Betrachter-Spieler einstellt, an Erfahrungen usw., also Dinge über die man sich nicht mehr genau äußern kann."

Peter Vogel wurde 1937 in Freiburg geboren, wo er auch heute noch ein Atelier unterhält. Er hat eine Vielzahl von nationalen und internationalen Ausstellungen vorzuweisen. .

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