Felicitas Gerstner
Felicitas Gerstner (*1959) arbeitet mit rein geometrischen Strukturen und setzt ihre Bildtafeln aus zwei oder mehr oppositorischen Segmenten zusammen. Ihre ungegenständlichen Bildoberflächen beruhen auf konstruktiven und farblichen Polaritäten und bestechen durch Farbrhythmen in außergewöhnlicher Farbintensität. Um diese brilliante Wirkung zu erzielen, arbeitet Felicitas Gerstner vorzugsweise in der Technik der Enkaustik. Hierbei werden Farbpigmente in flüssigem Wachs gebunden und auf eine Holzplatte als Bilduntergrund aufgetragen. Diese alte Technik, mit der die Ägypter ihren Mumienporträts über Jahrhunderte hinweg sinnlich erfahrbare Farbintensität gaben, nutzt die Künstlerin für ihre Arbeit: Nach einer vorausgegangenen Skizze trägt die Künstlerin koloristisch alternierende Farbfelder Schritt für Schritt auf dem Trägermaterial Holz auf und erzeugt im Auge des Betrachters verwirrende Bewegungsrhythmen, die ein Farbspiel von spielerischer, schwirrender Leichtigkeit vermitteln und den komplizierten Herstellungsprozess vergessen lassen.
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